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BILDER & BERICHT
Taucherzeltlager am Grundlsee
26.07.2007 - 29.07.2007 - 14.00 Uhr

Ansprechpartner:
Tel.: - E-Mail:

Super Sichtweiten, tolle Stimmung und ebenso tolle Tauchgänge bescherte uns das diesjährige Taucherzeltlager am Grundlsee. Da die Teilnehmerzahlen von Jahr zu Jahr steigen, haben wir natürlich spontan beschlossen, das Event in der nächsten Saison wieder durchzuführen.
Der Wettergott meinte es diesmal zwar nicht gut mit uns - tat aber der Stimmung trotzdem keinen Abbruch.
Allen "Dauchdoschnzahran", die dabei waren Danke fürs mitmachen.
Herzliche Gratulation an Michael zur bestandenen CMAS***-Diver Prüfung! Danke Renate für die Fotos!

Lucky hatte das Event super organisiert. Danke LUCKY :)))

Wir freuen uns auf den Bericht von Jenny :)
Und hier ist er schon:
Taucherzeltlager Grundlsee - von Jenny
 
 
Der Grundlsee liegt in einem malerischen Winkel der Steiermark, dreiseitig eingerahmt von Wald und schroffen Fels. Die Anfahrt ist kein Problem, in zwei Stunden habe ich mein Ziel fast erreicht. Fast. Jetzt kommt der malerische Teil.  Die Strasse schlängelt sich entlang der Traun, welche hier eher ein Rinnsal ist –nicht tauchbar, auch nicht zum Schnorcheln geeignet. Sogar ausgezehrte Heringe würden hier grundeln … Grundlsee, grundeln, Grundeln, Gründlinge … eine Art bodenbewohnender Karpfenfische… Wie sahen die noch mal aus?
 
... Jäh werde ich aus meinen Gedanken gerissen und steige auf die Bremse, um meine hundert Pferdestärken zu zähmen. Ausgebremst. Vor mir ein Familienausflug auf Zweirädern. Keine Chance zum Überholen auf der kurvigen Strecke. Bevor ich total genervt bin, fällt mir zum Glück ein Satz von Gandhi ein: „ Es gibt wichtigeres im Leben als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“ Na gut, … Entschleunigung ist angesagt. Was bleibt mit auch anderes übrig als mit 20 kmh dahinzutuckern. Der Weg ist das Ziel.
 
Endlich da!
 
Ich parke mein Auto und gehe zum Campingmeister: „Ich gehöre zu der Tauchergruppe um Ludwig Schätzl, wo finde ich die denn?“ Er schaut mich schief an. „Ich kenne ihn nicht!“, bringe ich zu meiner Verteidigung hervor.
 
 „Das ist der, der da grad steht.“ Werbetafel von Sport Eder und eine riesengroße SSI Fahne im Hintergrund. Mein Auto direkt daneben - Na toll, fängt ja gut an! Ich gehe hin, und stelle mich vor. Ludwigs Frau fährt in die Stadt. Stadt? Ich bin vollends verwirrt… Stadt? Seit Stunden habe ich nichts mehr gesehen, was ich als Stadt bezeichnen würde. Egal! Drei andere gehen tauchen: „Nehmt ihr mich mit?“ – typische Anfängerfrage.
 
Tauchen! Wasser! Kaum angekommen, schleppe ich mein Blei zum Ufer und rette meine Haut vor dem anstehenden Sonnenbrand ins kühle Nass. Der erste Tauchgang in der Bucht vor dem „Rostigen Anker“! – wo ist der eigentlich? Unter Wasser habe ich ihn nicht entdeckt. Aber jede Menge Fische: Aalrute, Hecht und Forelle.
 
Es gibt viel zu entdecken in der Bucht. Links vom Einstiegspunkt liegt ein versunkenes Boot, wenn man einem Kurs von 270° (260°?) Grad folgt, gelangt man zu einer Sessellift- Gondel, welche von drei Gartenzwergen und einem Wehnachtstern bevölkert werden. Ein gemütlicher Platz auf 15m Tiefe, um sich von der Anstrengungen des Abtauchens zu erholen oder ein Nickerchen zu machen…  bei Nacht übrigens schwer zu finden, vor allem wenn man sich verpeilt! J
 
Im Flachwasserbereich bis 6m Tiefe ist Fischreichtum geboten. Ansonsten ist der Grundlsee, wie wohl die meisten Kaltwasserseen, etwas für Tiefenjunkies. Zu sehen gibt es nichts. Schlamm, ein wenig vermodertes Laub, und den Tiefenmesser meines M2. Cool, knappe 22m! Die Mikrofauna der Plattform auf 20m besteht aus Sedimentablagerung. Vielleicht würde sich unter einem Mikroskop etwas rühren, mit bloßem Auge sieht alles mehr tot als lebendig aus.
 
Der Tauchplatz „Canyons“ bietet ein ähnliches Bild. Steil abfallende Küstengewässer, überlagert von Laub, und ähnlich einer Müllhalde. Wer fürs Campen noch nicht ausgerüstet ist – Teller, Töpfe und andere Hinterlassenschaften der Wegwerfgesellschaft sind zur Genüge vorhanden – es lohnt sich!
 
Samstags Abend war Seefest angesagt, inklusive Tombola. Hauptgewinn war …. Karl!
 
Mike hatte die richtige Nummer! Im Gegensatz zu manch weiblichen Teilnehmern war er wohl froh, doch nur eine Sommerrodelbahnfahrt zu gewinnen. Er war auch der Einzige, welcher die Szenerie von oben genießen durfte: Ein Bier als Bestechungsgeld, und schon schwebte er im Heißluftballon über dem Gelände.
 
Das Genialste war das Feuerwerk. Eingeleitet von rot- glühenden Magnesium- Feuern im Steinbruch auf der gegenüberliegenden Seeseite, unterstützt von einem pyromanischen Magier, welcher säckeweise Schwarzpulver am Steg zum Explodieren brachte, und Schwimmkerzen, welche langsam in den Wellen des Sees vor sich hintrieben, startete das Spektakel kurz nach zehn Uhr mit den Klängen zu Beethoven 10ter.  Aus der Seemitte aufsteigend ergoss sich ein Lichterregen über uns. Perfekt inszeniert und wunderschön! Hinsetzen, staunen und genießen…
 
Ich danke allen für die wunderschönen Tauchgänge am Grundlsee und gratuliere Michael zur bestandenen 3*** Taucherprüfung.
 
Sonntags Nachmittag: Krönender Abschluss für mich war ein Regenbogen, der sich nach einem Schauer über die Bergwelten des Grundlsees spannte. Vor lauter Bewunderung hätte ich fast mein Auto in den Graben gesetzt…
 
 
Jenny